27.5.2015
„Silbergrube
im Kalkgebiet?“ betitelt die Westdeutsche Zeitung einen
Artikel einer Artikelserie über den Bergbau im niederbergischen
Land speziell in Wülfrath/Velbert und im Besonderen über
die Grube FERDINANDE in Flandersbach.
Es
werden hier Äpfel mit Birnen verglichen und Dinge zusammengebracht,
die so nicht zusammengehören in diesem Artikel, ist mein
Eindruck. Immerhin wird im Text aber ein ehemaliges zum
Wohnhaus umgebautes Zechenhaus, ein Verwaltungsgebäude,
erwähnt. Als Relikt einer vor 116 Jahren stillgelegten
Bleizeche wäre das ja hochinteressant und es ist so beschrieben,
als ob es leicht auffindbar ist.
Grube
FERDINANDE
Ich
fahre also mit dem Bus 771 ab Ratingen durch Heiligenhaus.
Kurz hinter der Station „Hetterscheidt Kuhs“ sehe ich die
Humboldtstraße. Ein weiterer Artikel
zur Grube FERDINANDE in der WAZ beschreibt einen offenbaren
Bergschaden der ehemaligen Velberter Bleizeche FERDINANDE,
der beim Kanalbau in der Humboldtstraße bemerkt wurde und
der verfüllt werden muss.
Bleigrube
"Auf dem großen und kleinen Stinder"
Kurz
hinter der Humboldtstraße in Heiligenhaus ist die Baustelle
vom Autobahnbau der A44 Ratingen-Velbert und dahinter beginnt
die Stadt Velbert an der Busstation "Dahlbecksbaum".
Hier steige ich aus dem Bus und gehe ein Stück in den Flandersbacher
Weg hinein und dann rechts in die Wohnstraße „Am Thekbusch“.
Hier also soll dieses alte Haus stehen mit der Jahreszahl
1888 (1887-1899 förderte Grube FERDINANDE) am Giebel.
Aber ich sehe hier zwar mehrere alte Gebäude zwischen neueren
Häusern aus der Nachkriegszeit. Keins der Gebäude macht
auf mich aber irgendwie den Eindruck, es könnte ein altes
Zechengebäude sein. Und eine Jahreszahl am Giebel sehe ich
auch nirgends. Das einzige, was ich als „Zechenrelikt“ hier
finde, ist der Straßenname „Am Stinder“ analog zu „die Bleigrube
"Auf dem großen und kleinen Stinder"“ aus dem Artikel der
Westdeutschen Zeitung.
Steinbrüche
Silberberg und Rohdenhaus in Wülfrath
Und
ich gehe die Straße „Am Thekbusch“ ihrer ganzen Länge
nach durch sogar bis nach Wülfrath-Flandersbach hinein.
Hier ist ländliches Gebiet im Schatten praktisch der
Kalksteinbrüche. Links vom Flandersbacher Weg beginnt schon
die Anhöhe, wohinter sich der gigantisch-große Steinbruch
Rohdenhaus befindet. Ich hatte mich zuletzt geirrt, weil
der (noch) kleinere Silberberg ist noch ein Stück weiter
östlich vom Steinbruch Rohdenhaus. Das ist der Silberberg,
nach dem auch ein Silberberger Weg in Wülfrath benannt
ist und der in dem Westdeutsche-Zeitung-Artikel als Einleitung
zum Text genannt wird. Dort waren zwar auch einst Bergwerke
tätig, aber nicht die Grube FERDINANDE, sondern z.B. EMANUEL
und hier wurde kein Silber gefördert, aber es klingt
halt für so einen Zeitungsartikel spektakulär,
daß in der Region eine Silbergrube tätig war; tatsächlich
waren hier aber Bleigruben aktiv, die auch Bleiglanz förderten
mit minimalem Anteil auch an Silber.
Mit
Tim war ich in den Osterferien am Zeittunnel in Wülfrath.
Dort am Klopfplatz haben wir auch Bleiglanz entdeckt (Foto
s.o.) und ein paar kleine Steine davon, die in der Sonne
glänzen und funkeln und etwas wie Silber aussehen (und auch
wohl in ganz geringer Menge Silber enthalten), gebrochen
und wir durften die auch mitnehmen.
http://www.wz-newsline.de/lokales/kreis-mettmann/silbergrube-im-kalkgebiet-1.236187
http://www.derwesten.de/staedte/heiligenhaus/boden-in-heiligenhaus-hetterscheidt-als-nicht-tragfaehig-eingestuft-id9831921.html
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