8.11.2014
Die heftige Reaktion der resoluten Frau „Kalkofen, Kalkofen...
hier gibt es keinen Kalkofen!“ neulich bei dem frei- und
leerstehenden Haus an der Bissingheimer Straße in Duisburg-Rahm
schreckt mich nicht ab, da doch noch einmal genau zu gucken.
Inzwischen habe ich auch eine ganz detaillierte Beschreibung
des Ortes bekommen, wo ich nach dem einen von 2 Kalköfen
der einstigen Lintorfer Kalkwerke suchen muss.
Schon
wieder ist das Tor zu dem Grundstück von dem Haus offen,
allerdings steht der PKW der Frau, die mich so wie einen
Einbrecher beschimpft hatte, nicht da. Und selbst wenn,
wäre es auch egal, weil ich habe nichts mit ihrem Grundstück
zu tun, sondern gucke mich in öffentlich zugänglichem
Waldgelände um.
Wie
in der Teichstraße in Ratingen ist der eine Kalkofen hier
eigentlich kaum übersehbar direkt neben einem Waldweg
gelegen.
Den
Kalkofen entdecke ich nun fast sofort d.h. Reste davon.
Der eine kleine Hügel ist gewölbt geformt wie die Brennkammern
des Kalkofens am Blauen See in Ratingen und Gesteinsreste
von Bruchsteinmauern und der Rest einer Backsteinmauer
lassen eigentlich kaum einen Zweifel daran, dass ich den
einen Kalkofen wirklich gefunden habe. Das ist fast unmittelbar
an dem Waldweg, der in den Druchter Wald führt und auch
unmittelbar neben dem Grundstück mit dem Haus.
Eingänge
zu den Brennkammern wie an der Teichstr. in Ratingen sind
aber nicht zu entdecken. Das ist vielleicht auch nicht
so zu erwarten, nachdem ich gelesen habe, daß der andere
Kalkofen etwas weiter nördlich schon gänzlich zerstört
wurde und die Steine zum Bau der Straße benutzt wurden.
Da muss man wohl zufrieden sein, hier überhaupt noch etwas
aufzufinden.
Ich
gucke mich ein weiteres Mal an dem ehemaligen Kalksteinbruch
um und als ich zurück zum Fahrrad gehe, höre ich Stimmen
und Motorgeräusche von dem freistehenden Haus. Tatsächlich
ist die Frau von vorgestern unverkennbar mit ihrem blonden
Pferdeschwanz inzwischen wieder da und dirigiert mehrere
Bauarbeiter, die mit kleinem Bagger und weiterem Werkzeug
irgendwas auf dem Grundstück arbeiten. Zum Glück sieht
sie mich nicht. Ich setze mich aufs Fahrrad und fahre
nun links über die Gleise der Güterzugstrecke auf den
Lintorfer Waldweg.
Der
Kalkweg nach Wittlaer am Rhein, Schloss Heltorf in Düsseldorf-Angermund
Im
Wald probiere ich einen Weg aus, den ich noch nicht kenne
und bin ganz gespannt, wo ich auskomme. Nachdem ich auch
mal ein Stück parallel zu einer Autobahn gefahren bin,
komme ich südlich von Duisburg-Rahm zwischen Lintorf und
Düsseldorf-Angermund aus. Da kann ich ja, wie ich mir
schon überlegt hatte, bei dem sonnigen Wetter mal
über den Kalkweg in Angermund zu Schloss Heltorf fahren.
Der Park dieses prächtigen, von den Besitzern des Waldes
in der Gegend, den Grafen Spee bewohnte Wasserschloss
ist schon zum Teil in Düsseldorf-Wittlaer gelegen. In
Wittlaer endet der Kalkweg am Rhein und der in Ratingen
und Lintorf gebrannte Kalk wurde ab hier mit Schiffen
weiter transportiert und z.B. für den Dombau von Xanten
eingesetzt.
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