3.9.2014
Im letzten Mail erzählte mir der "alte Druchter",
ein ehemaliger Kinderheimbewohner viel von dem von der Mülheimer
Friedrich-Wilhelm-Hütte geplanten "Fremdarbeiterlager
Lintorf II", was da hätte entstehen sollen, wo
er von 1950-1968 im Kinderheim gelebt hatte und wo jetzt
die Rehaeinrichtung "Maria in der Drucht" ist.
Mit
eigenem Bahnanschluss wäre das ein riesiges Lager geworden,
was sich bis zum alten Kalkbruch an der Bissingheimer Straße
und bis hinüber zur A3 sich erstreckt hätte. Also
praktisch das ganz Areal der jetzigen Rehaeinrichtung und
der Schachtanlagen Heinrich, Loman, Katharine und Drucht
der einstigen Lintorfer Bleierzzechen.
Unter
diesem Gesichtspunkt fahre ich dieses Gebiet (mal wieder)
mit dem Fahrrad ab. Klar, ein Bahnanschluss war hier natürlich
leicht möglich an der starkbefahrenen Güterzugstrecke
Düsseldorf-Duisburg z.B. da, wo jetzt auf Duisburger
Stadtgebiet diese Kranfabrik arbeitet. Und direkt am Waldrand
von der Bissingheimer Straße aus zu sehen sind Betonpfähle,
die schon Grenzpfähle von dem Lager hätten sein
können?
Natürlich
weiss ich nicht, ob das nicht vom Kinderheim noch stammt
ebenso wie Mauerreste auf dem Areal der Rehaeinrichtung.
Und kurz hinter dem Logierhaus Loman schon in Mülheim,
wo ja nur noch Ruinenreste von vorhanden sind, ist überraschend
eine beachtlich große Halde. Irgendwo hier habe ich
auch Betonfundamente im Wald gefunden, die nicht nach Zeche
und nicht nach Bunkeranlagen aussahen. Aber zu dem Fremdarbeiterlager
könnten die durchaus gehören.
Genauer gucke ich mich heute nicht um. Ich bin an das Problem
gestoßen, was alle jahrehundertelangen Versuche, die
Reichtümer des Bodens in diesem Gebiet zu fördern,
scheitern liessen. Die Wege sind matschig, alles ist hier
feucht, an vielen Stellen im Waldboden sind kleine Teiche;
das ganze Areal ist ein sumpfiger, nasser Morast, der selbst
durch modernste Dampfmaschinen nicht trockengelegt werden
konnte.
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